Einheitliche Behördennummer: 115 jetzt auch im Vogelsbergkreis
Abrissgenehmigung? Stadt. Hundesteuer? Landkreis. Abbruchgenehmigung? Regierungspräsidium. Oder? Nein, drei Mal daneben. Nicht genau zu wissen, welche Behörde zuständig ist, kommt immer mal wieder vor. Die neue Behördenrufnummer 115 soll Abhilfe schaffen.
„Die 115“ ist ein direkter Weg in die Verwaltungen. Anlaufstelle, Vermittlung und Beratungsangebot in einem. Der deutschlandweit einheitliche telefonische Zugang bietet montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr einen direkten Weg zu Verwaltungsfachleuten. Dort können beispielsweise Fragen nach Zuständigkeiten, benötigten Unterlagen, den richtigen Ansprechpersonen oder verschiedene Anliegen direkt geklärt werden. Gehörlosen und hörgeschädigten Ratsuchenden steht ein spezielles Gebärdentelefon zur Verfügung. „Im Servicecenter steht für Bürger qualifiziertes Verwaltungspersonal aus der Region zur Verfügung – so wird der Weg zur richtigen Behörde von dort aus gefunden“, sagt Landrat Manfred Görig.
Die neue Kontaktmöglichkeit zur Kreisverwaltung besteht seit dem gestrigen Mittwoch, 1. Juni. Zunächst gibt es eine zweijährige Testphase, in deren Rahmen der Vogelsbergkreis mit dem Landkreis Fulda zusammenarbeitet – der betreibt nämlich seit einiger Zeit schon ein Servicecenter und bietet sein Know-how auch weiteren hessischen Kommunen an. Wer bei der 115 (ohne Vorwahl) anruft, wird anhand einer geografischen Standortermittlung automatisch zum zuständigen Servicecenter durchgestellt.
Die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass etwa 90 Prozent der über die Servicenummer eingehenden Anrufe dort bereits abschließend bearbeitet werden können. Kann ein Anliegen nicht geklärt werden, verspricht das Servicecenter eine Weiterleitung an die zuständige Stelle in der Vogelsberger Kreisverwaltung, inklusive einer Kontaktaufnahme innerhalb von 24 Stunden. Die Kosten für die zweijährige Testphase trägt das Land Hessen. Für Bürger ist der Service der 115 grundsätzlich kostenlos; es fallen lediglich die Telefonkosten an.