Was ist derzeit in Romrod los? Hier erhalten Sie detaillierte Informationen über aktuelle Themen
1. Energie wird teurer
Der Preisanstieg, den jeder aus seinem privaten Umfeld her kennt, betrifft natürlich auch die Gemeinde. Die weitere Energiepreisentwicklung wird auch die zukünftigen Haushalte der Stadt Romrod beeinflussen.
Durch Einsparungen oder Nutzung selbst produzierter Energie kann man sicherlich einen Teil abfedern. Der Magistrat der Stadt Romrod beschäftigt sich deshalb bereits mit dem Bau einer Solaranlage am Tiefbrunnen in Strebendorf – dort sind unsere Stromkosten um satte 52 Prozent gestiegen. Darüber hinaus kann ich mir eine energetische Sanierung und Eigenversorgung des Kindergartens und des Rathauses vorstellen.
Bei solchen Überlegungen gilt aber immer: Das bedarf der Investition und der Verfügbarkeit von Baustoffen und Facharbeitern. Und damit sind wir beim zweiten Thema: Gestiegene Preise sind das eine, aber auch die langen Lieferzeiten oder die generelle Verfügbarkeit von Waren und Ersatzteilen stellen die Stadt derzeit vor eine große Herausforderung.
Energiekosten und Inflation betreffen uns alle – Privathaushalte, öffentliche Hand, Wirtschaft. Zu hoffen ist, dass wir gemeinsam gute Lösungen finden werden. Eine Krise kann möglicherweise auch Chancen eröffnen, sodass man künftig bessere und effizientere Wege geht. Sicherlich wird es auch bei den Gewerbesteuereinnahmen Einbußen geben.
2. Ukraine-Konflikt
Durch den Krieg in der Ukraine mussten sämtliche Kommunen Notunterkünfte schaffen. In Romrod wurde eine Notunterkunft im Dorfgemeinschaftshaus Zell eingerichtet. Diese ist derzeit mit neun Personen belegt. Inzwischen wohnen bereits 40 geflüchtete Personen aus der Ukraine in Wohnungen in Romrod. Das ist eine große Zahl und stellt zusätzliche Herausforderung an die Stadtverwaltung sowie an die Bürger.
Neben dem Verwaltungsaufwand und der Betreuung steht den Zellern das DGH als Veranstaltungsraum seit April dieses Jahres nicht mehr zur Verfügung. Diese Probleme mögen klein erscheinen vor dem Hintergrund der Gesamtlage, aber natürlich hat das Auswirkungen auf das Gemeindeleben, zumal ein Ende der Belegungszeit noch nicht abzusehen ist.
Ungeachtet dessen habe ich viel Verständnis und Solidarität festgestellt. Durch ehrenamtliches Engagement und dank der Unterstützung des Mehrgenerationenhauses Romrod konnten recht zeitnah Sprachschulungen und Begegnungen mit unseren Gästen durchgeführt werden. Wenn Menschen eine Rückkehr in ihre Heimat nicht möglich sein sollte, dann freue ich mich, wenn sie das Leben in Romrod dauerhaft bereichern.
3. Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie scheint überwunden, sehe ich, ehrlich gesagt, aber nur eingeschränkt. Andere Belastungen treffen uns mehr. Aber natürlich hat die Pandemie einschließlich aller Einschränkungen in den beiden Lockdowns uns alle Kraft, Energie und Geld gekostet, das steht außer Frage. Nach dem Wegfall der Corona-Maßnahmen sind die Fallzahlen zwar weiterhin hoch, aber wir haben gelernt, damit zu leben. Glücklicherweise verliefen die meisten Infektionen eher mild.
4. Die ersten 100 Tage als Bürgermeister
Es ist ein Job mit wirklich vielen Facetten. Eigentlich sind es schon zwei Berufe in einem Amt: tagsüber Verwaltungschef, abends Berufspolitiker. Aber eines kann ich verraten: Es ist genau das, was ich machen wollte, und es macht mir richtig Freude, jeden Tag (und am Wochenende) diesen vielseitigen Beruf zu leben. Das alles ist aber nur durch den großartigen Rückhalt möglich, den meine Frau mir und unserer Familie gibt.
5. Arbeiten mit den Gremien
In Romrod geht man in der Kommunalpolitik, sowohl im Magistrat als auch in der Stadtverordnetenversammlung respektvoll miteinander um, das ist wichtig. Ist doch klar, dass Parteien mitunter unterschiedliche Vorstellungen und Meinungen haben. Das ist ganz normal. Letztlich werden die bescheidenen Investitionsmittel gemeinsam zielführend zum Wohl aller Romröder eingesetzt. Das sehe ich bei der konstruktiven Meinungsbildung beider Fraktionsvorsitzenden von CDU/FWG und SPD gegeben. Das sind beides Macher mit Fachwissen und ehrenamtlicher Leidenschaft, die Romrod positiv gestalten und voranbringen wollen. Der Fußballer würde sagen: „In den Farben getrennt, in der Sache vereint“.
6. Die nächsten großen Projekte
Thema Nummer 1: Energie- und Klimakrise.
Das müssen wir auf dem Schirm haben. Wir planen, wie ich schon sagte, eine Solaranlage am Tiefbrunnen in Strebendorf und eine energetische Sanierung der Liegenschaft Kindergarten/Rathaus.
Thema Nummer 2: Wasser.
Wir werden daran arbeiten, dass auch zukünftig genug und qualitativ gutes Wasser den Bürgern zur Verfügung steht. Zuviel Wasser in zu kurzer Zeit ist wiederum auch nicht gut, wie man bei diversen Starkregenereignissen auch in Romrod hat feststellen können. Deshalb haben wir eine Hochwasserschutzkommission gegründet, die Baumaßnahmen im Einklang mit dem Naturschutz erarbeitet, damit wir uns besser vor Hochwasser schützen können.
Insgesamt steht ein Jahrzehnt der Erneuerung an. Einiges an älterer Infrastruktur muss saniert und ersetzt werden. Das Augenmerk gilt den Straßen, aber die Kanäle unter der Teerdecke sind zumindest genauso baufällig.
7. Baumaßnahme OD Romrod, Zeller Straße
Die Baumaßnahmen in Romrod an der Zeller Straße bringen große Einschränkungen für alle mit sich. Ist so, schließlich sprechen wir unter anderem über eine Vollsperrung zwischen Romrod und Zell.
Seitens der Stadt setzen wir alles daran, diese Einschränkungen abzumildern. Spüren tun sie trotzdem alle Gewerbetreibenden und Liegenschaften, die an der Zeller Straße liegen, beziehungsweise in beiden Ortsteilen ansässig sind – bis hin zur Feuerwehr, die ihre Wache zwischenzeitlich in die „Neue Straße“ verlegen musste.
Die gute Nachricht: Auch hier kann ich jedoch viel Verständnis vor Ort feststellen. Die Baumaßnahmen verzögern sich derzeit aus unterschiedlichen Gründen. Hessen Mobil und die ausführende Firma Räuber sind jedoch dabei, dieses Defizit wieder aufzuholen.
8. Ärztezentrum, Pferdehof, Lost Places
Die VR-Bank Hessenland ist gemeinsam mit dem Ärztezentrum Harlfinger in der Planung für einen Neubau in Romrod.
Das Projekt Pferdehof in Zell ist derzeit in einer Neuplanung. Die Pläne hierzu liegen noch nicht vor.
Gute Gespräche mit Interessenten für die beiden „Lost Places“, mit dem Landhotel und ehemaligen Kaffee Krumm, habe ich in den vergangenen Wochen geführt. Ganz klar genießen beide Objekte weiterhin meiner erhöhten Aufmerksamkeit
Mit freundlichen Grüßen
Hauke Schmehl
Bürgermeister der Stadt Romrod