Informationsveranstaltung: Die Zukunft unserer Vereine – Gründung eines Dachvereins
Was tun, wenn der der Vorstand in unserem Verein nicht mehr wieder besetzt wird? Kann ein Dachverband eine Lösung sein?
Was tun, wenn der Vorstand in unserem Verein nicht mehr wiederbesetzt wird? Diese Frage taucht in Vereinen immer mal wieder auf. Zuletzt bei den Vorstandsmitgliedern des Fördervereins Sozialstation Romrod als sie die für Ende September anstehende Mitgliederversammlung vorbereiten, bei der es auch um die Neuwahlen des Vorstandes geht. Auf Nachfrage bei Bürgermeister Hauke Schmehl kam die Idee der Gründung eines Dachverbandes auf, um sich Organisation und Aufgaben mit anderen zu teilen.
Auf der im Rahmen der Zukunftswerkstatt Kommunen am 8. September organisierten Info-Veranstaltung „Gründung eines Dachvereins – auf was ist zu achten und welche Rechte und Pflichten gehen damit einher?“ informierten sich dazu mehr als 20 Personen aus über zehn Vereinen und tauschten sich aus. Um auch die rechtliche Seite dieser Idee abzuklären, war als Referent Rechtsanwalt Dr. Frank Weller aus der Nähe von Wetzlar eingeladen. Dr. Weller ist spezialisiert auf Vereinsrecht und berät hessenweit Vereine in diesem Bereich.
Nachdem Dr. Weller einen kurzen Input gegeben und ein paar Definition zu Dachverband, Inhalte der Satzung, Gemeinnützigkeit und Aufgaben eines Vereins dargelegt hat, wurde schnell klar, dass die Herausforderung der Vorstandsbesetzung wahrscheinlich nicht durch einen Dachverband gelöst werden kann. Ein Dachverband als eingetragener Verein benötigt auch einen Vorstand, die Vorstände der mindestens sieben Mitglieder, in dem Falle Vereine, würden bestehen bleiben. Erst durch eine Verschlankung der Vorstände und genauen Definition, welche Aufgaben wer übernimmt könnte sich ggf. dieses Konstrukt tragen.
Für das Problem der Vorstandbesetzung wurden weitere Lösungsideen gesammelt, wie z. B. den Vorstand zu verkleinern; zu klären, was genau alles Vorstandsarbeit ist und welche Arbeit delegiert werden kann z. B. an Beisitzer oder Vereinsmitglieder; Mitglieder könnten ggf. auch je nach Fähigkeit thematisch eingebunden werden oder man organisiert den Vorstand als Team. Eine Anwesende berichtete, dass ihr Vereine gewissen Aufgaben gegen Bezahlung ausgelagert bzw. Online-Lösungen angeschafft hat und sehr zufrieden damit ist. Jeder Verein muss für sich prüfen, welche Ansätze passen und diese ggf. auch mal ausprobieren.
Als sehr vorteilhaft wird gesehen, wenn man Personen direkt anspricht und für die Vorstandsarbeit zu gewinnen versucht. Die Hürden müssen niedrig liegen, ein Reinschnuppern in die Vereinsarbeit sollte ermöglicht werden und wenn die Chemie stimmt, dann wächst das Team.
Gute Erfahrungen zur Mitgliederwerbung hat ein andere Verein mit einem Grillfest gemacht, um öffentlich die Bevölkerung einzuladen und über die Arbeit des Vereins zu informieren. Nicht jeder Verein hat den Vorteil, dass das Angebot des Vereins per se auch den Nachwuchs bringt, wie z. B. beim Sportverein. Hier kann es auch darum gehen, neue Themen und Angebote an den Start zubringen, wie es z. B. die Landfrauen in Zell mit ihrem Schnupper-Abo oder der Gruppe für Mädels gemacht haben.
Bei dem gemeinsamen Austausch nahm bestimmt nicht nur der Fördervereins Sozialstation Romrod e.V. Anregungen und Ideen der anderen Anwesenden mit. Hauke Schmehl fasst es am Ende des Abends so zusammen: Durch die ehrenamtliche Arbeit vieler Engagierter in den Vereinen wird das soziale Leben und Zusammengehörigkeitsgefühl in Romrod getragen. An dem Abend wurden Ideen ausgetauscht – letztendlich steht und fällt ein Verein mit dem Engagement der Menschen, die sich einbringen.
Nähere Informationen Präsentationen, Mitschriften etc. finden Sie hier.