Interessante Ergebnisse der Befragung „Wie wollen Sie in Romrod leben?“ im Projekt „Zukunftswerkstatt Kommunen“
Von Kirsten Steimel
Auf der 825-Jahrfeier wurde ein Zwischenstand im Projekt „Zukunftswerkstatt Kommunen“ (ZWK) per Videobotschaft durch Bürgermeister Hauke Schmehl mit ersten Projektideen und Überlegungen zum Umgang mit dem demografischen Wandel präsentiert. Um noch mehr Menschen in die Diskussion einzubeziehen, wie Romrod fit für die Zukunft wird, folgte im Sommer die Befragung „Wie wollen Sie in Romrod leben?“.
240 ausgefüllte Fragebögen
60 Tage lang konnten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Romrod online an der Befragung „Wie wollen Sie in Romrod leben?“ im Rahmen des Projekts „Zukunftswerkstatt Kommunen“ teilnehmen. Zusätzlich standen engagierte Jugendliche vor dem Rewe-Markt und bei verschiedenen Festen bereit, um die Befragung auch persönlich durchzuführen. Der Einsatz hat sich gelohnt: 240 ausgefüllte Fragebögen lagen Ende September vor. Bürgermeister Hauke Schmehl freut sich sehr, „dass so viele aus der Bevölkerung mitgemacht und uns eine Rückmeldung gegeben haben, wie sie die bisherigen Projektideen finden und welche Aspekte ihnen für ein gutes Leben in Romrod wichtig sind“.
Ärztliche Versorgung und Freizeitangebote sind wichtig
Auf dem dritten Treffen der Projektgruppe „Zukunftswerkstatt“ Ende September wurden die Ergebnisse aus der Befragung und der bisherigen Arbeit präsentiert. Sehr wichtig für zukünftige Investitionen sind der Bevölkerung von Romrod die ärztliche Versorgung und ein gutes Freizeitangebot – beides Themen, für die auch schon Projektideen entwickelt worden sind. So nimmt der Aufbau eines Ärztehauses inkl. medizinischer Dienstleistungen in der Kernstadt durch einen privaten Investor deutlich Form an. Wichtig in diesem Bereich ist auch die Umsetzung von barrierefreien Zugängen und Querungsmöglichkeiten in der Stadt, wie beispielsweise gerade geschehen bei der Bäckerei Lind und dem Seniorenwohnheim „Schlossblick“.
Im Freizeitbereich stießen die Ideen, die „Teichrunde“ auszuschildern und zugänglicher zu machen sowie einen „AktivWeg“ und „FamilienErlebnispfad“ in Kooperation mit interessierten Vereinen und Privatpersonen anzulegen, auf großes Interesse. Zur weiteren Planung und Umsetzung der beiden letztgenannten Wege wird sich am Mittwoch, den 7. Dezember, um 19 Uhr eine Arbeitsgruppe im Bürgerhaus Romrod treffen.
Breitbandausbau läuft, Fahrradweg-Wünsche liegen beim Kreis, kaum Immobilien-Leerstand
Für Themen wie Breitband-Ausbau, öffentlicher Personennahverkehr oder überörtliche Radwege ist der Vogelsbergkreis zuständig. Der Breitband-Ausbau in Stadtgebiet von Romrod hat im September begonnen, und eine Umfrage des Kreises zu gewünschten, überörtlichen Radwege-Verbindungen läuft noch bis zum 20. November (https://radverkehr-vogelsbergkreis.de). Zusätzlich wird sich die Arbeitsgruppe „Fahrradwege/Teichrunde“ am 14. Dezember um 19 Uhr im Bürgerhaus Romrod treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Als sehr wichtig wurden von der befragten Bevölkerung auch die Themen „Bauruinen und Leerstände“ eingeschätzt. Ein Leerstandskataster wurde unlängst von der Stadtverwaltung unter Mithilfe der Ortsbeiräte erhoben: Aktuell ist wenig Leerstand in den Stadtteilen von Romrod vorhanden. Die Einschätzung ist, dass auch in Zukunft leerstehende Häuser schnell wieder verkauft werden, außer es sind „schwierige“ Immobilien – doch hier hat die Stadt keine Handhabe; bietet den Eigentümern aber ihre Unterstützung an.
Energie, Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Gemeinschaft
In der Befragung wurden auch die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz öfters genannt. Hier geht es zum einen um das lokale und regionale Einkaufen und die Energieversorgung. Ein Info-Abend „Energetisch Sanieren im Bestand – welche Möglichkeiten gibt es?“ soll als Auftakt zu diesem Themenbereich im 1. Quartal 2023 angeboten werden. Die Suche nach geeigneten Referenten gestaltet sich leider schwierig, da das Thema aktuell sehr nachgefragt ist.
Im Bereich „Wirtschaft und Arbeit“ soll die Idee „Zufriedene Azubis in Romrod“ nach einer kurzen Umfrage bei den ca. zehn ausbildenden Unternehmen in einem weiteren Austausch vertieft werden; da die Befragung ein großes Interesse der Bevölkerung an dem Projekt ergeben hat.
Zudem soll das Thema „Gemeinschaft und Nachbarschaft“ vorangebracht werden. Nach Einschätzung der Ortsvorsteher und Ortsvorsteherinnen braucht es wieder mehr Menschen, die sich aktiv für die Gemeinschaft einbringen und engagieren. Welche Themen sind es, die die Menschen in den Stadtteilen beschäftigen und welche Aktionen locken die Menschen runter von der Couch rein ins Dorfleben? Um das herauszufinden, sind im nächsten Jahr Treffen in jedem Stadtteil geplant.
Wie die Befragung zeigt, ist die Projektgruppe ZWK mit den bisher diskutierten Projektideen auf einem guten und richtigen Weg. Weitere Ansätze und Anregungen aus der Befragung werden in die Umsetzung der Projekte mit einfließen. Die Arbeitsgruppen und anderen Treffen sind offen für alle, die in Romrod etwas bewegen wollen.
Für weitere Informationen melden Sie sich gerne in der Stadtverwaltung bei Melanie Merte (E-Mail: melanie.merte@romrod.de).