Energie schlau nutzen: Klasse 4b wird zu „Energiespar-Detektiven“
Von Brigitte Schepp (Text und Bilder)
Nachdem die Kinder der Klasse 4b sich bereits im Sachunterricht mit dem Thema „Strom/ Elektrizität“ beschäftigt hatten, folgte nun der Abschluss der Einheit während eines Projekttages zum Thema „Energie schlau nutzen“. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungszentrum für Naturschutz des Vogelsbergkreises (AZN) an der Romröder Grundschule durchgeführt.
Vinzenz Hokema startete den gemeinsamen Morgen mit einem Bewegungsspiel. Immer, wenn die Kinder einen Energieverbraucher in der vorgelesenen Geschichte über den Morgen eines Schulkindes hörten, mussten sie aufstehen. „Puh, das ist aber ganz schön oft!“, wunderten sich einige Kinder, weil sie, kaum hatten sie sich gesetzt, schon wieder aufstehen mussten.
Danach besprachen alle gemeinsam, woher die Energie, die wir alle täglich verbrauchen, eigentlich kommt. Hier konnten alle Kinder ihr erworbenes Vorwissen gut einbringen und Atomkraft, Kohle, Gas, Öl, Wasser, Wind und Sonne als Energiequellen nennen. Auch wie mit Hilfe dieser Quellen Strom produziert wird sowie die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Energieherstellung konnten die Mädchen und Jungen dem Experten bereits erklären.
Es folgte ein Experiment zum Stromverbrauch, bei dem LED-Birnen, herkömmliche Glühbirnen und ein Wasserkocher in Bezug auf ihren Stromverbrauch verglichen wurden. Dass die LED-Birnen wohl am wenigsten Strom verbrauchen würden, darüber waren sich alle Kinder einig, aber wie viel Strom ein Wasserkocher wirklich verbraucht, bis das Wasser endlich kocht, beeindruckte alle nachhaltig.
Nun arbeiteten die Kinder selbständig in Teams an verschiedenen Stationen: Es galt Stromverbraucher und Alternativen zu erkennen, um Strom zu sparen. An einer anderen Station ging es darum, die Wärme im Raum an unterschiedlichen Stellen zu messen, um auch hier Einsparpotenzial beim Lüften zu entdecken. Außerdem lernten die Schülerinnen und Schüler einige solarbetriebene Geräte kennen und deren Nutzen und Wert für Kinder in Entwicklungsländern.
Danach folgte ein weiteres Experiment zur Wärmedämmung: Wie warm bleibt etwa 90 Grad heißes Wasser, wenn es unterschiedlich isoliert wird? Was kann man daraus für die Dämmung von Häusern lernen? Welche Vor- oder Nachteile haben Dämmstoffe wie Styropor, Isofloc, Holzfaserdämmplatten oder Schafwolle? Mit großem Interesse führten die Kinder das Experiment durch, um diese Fragen im Anschluss selbst zu beantworten.
Schließlich stellte die Klasse noch die Verteilung von Menschen, Energie, CO2-Ausstoß und Geld auf den verschiedenen Kontinenten in einem Standbild dar. Plötzlich wurde den Kindern bewusst, dass nicht alle Menschen so privilegiert wie wir in Europa leben – aber auch, dass die Welt sich verändern, gerechter und nachhaltiger werden muss.
Mittlerweile hat die gesamte Klasse beschlossen, auch in der Schule weniger Energie zu verbrauchen. So werden in Zukunft zwei Kinder das Klassenzimmer bei Bedarf „stoßlüften“ und darauf achten, das Licht beim Verlassen des Raumes auszuschalten. Wie jedes Kind in Zukunft aktiv Energie sparen will, hat es auf seinen Handabdruck geschrieben, der nun als Erinnerung im Klassenraum hängt. Ein wirklich schönes Ergebnis!