Romröder Grundschüler pflanzten Eichen
Von Bettina Sorg (Text & Fotos)
Der Dienstag dieser Woche war ein besonderer Tag für die Klasse 3 der Mittelpunktschule Romrod mit ihrer Klassenlehrerin Michaela Eckstein. Anstatt mit Ranzen in den Klassenraum, ging es am „Tag des Waldes“ – mit Rucksäcken und wetterfester Kleidung ausgerüstet – quer durch Romrod zum Forstamt. Hier warteten schon die Forstreferendare Lukas Acker, Dorothea Behl (zertifizierte Waldpädagogin) und Daniel Hoven, die im Forstamt Romrod bald ihre Ausbildung zum Förster abschließen werden und einen waldpädagogischen Tag organisiert hatten.
Quiz, Dachsbau, Bäume pflanzen
Zunächst ging es fast eine Stunde über Feldwege bis in den Romröder Wald. Dort hatten die angehenden Förster schon viel vorbereitet. Neben einem Quiz hatten die Kinder die Gelegenheit, einen Dachsbau zu sehen und konnten viel über das richtige Verhalten im Wald lernen. Einige Kinder kannten sich dabei schon erstaunlich gut aus.
Der Höhepunkt des Tages kam nach dem Frühstück. Eine Lerneinheit in praktischen Übungen über die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes stand auf dem Programm. Hierbei wurde der ressourcenschonende Umgang mit dem Wald kindgerecht, sehr anschaulich und praktisch dargestellt. Danach durften die Kinder sogar selbst Bäume in einer eingezäunten Freifläche pflanzen.
Viele Generationen von Förstern haben in der Vergangenheit gerne Fichten angebaut, da das am wirtschaftlichsten war. Das rächte sich in den vergangenen Jahren: Bedingt durch trockene und warme Sommer vermehrten sich die nur Millimeter großen Borkenkäfer sehr stark und fraßen unter der Fichtenrinde ihre Gänge, so dass die Bäume massenweise abstarben und gefällt werden mussten.
Ein Stück Grundschule im Romröder Wald
Große Flächen im Romröder Wald sind deshalb heute kahl und ohne Bäume. Nachdem die Schüler und Schülerinnen das gelernt hatten, konnten sie nun selbst dazu beitragen, einen neuen widerstandsfähigen Wald zu begründen. Unterstützt von Mitarbeitern des Forstamtes Romrod pflanzten die Schulkinder mit speziellen Pflanzspaten junge Eichen. Obwohl das etwas anstrengend war, zeigten alle große Begeisterung, so dass am Ende des Vormittages ein richtiger kleiner Eichenwald gepflanzt war. Ein Schild mit dem Logo der Schule und einem Foto der „Pflanzgruppe“ kennzeichnet nun die Stelle. Vielleicht kommen die Kinder ab und zu nochmal vorbei, um das Aufwachsen ihres Waldes zu verfolgen.
Besser als durch einen solchen, vom Forstamt Romrod vorbereiteten Tag, kann man Kinder nicht mit komplexen Themen wie Nachhaltigkeit und dem ressourcenschonenden Umgang mit der Natur vertraut machen.
“Unterricht im Wald” bleibt in Erinnerung
Obwohl sie dann doch ziemlich erschöpft und auch etwas verschmutzt in die Schule zurückkehrten, hat den Kindern der „Unterricht im Wald“ sehr gut gefallen und wird so schnell nicht vergessen werden. Die Klassen der als Umweltschule zertifizierten Grundschule Romrod, die am Dienstag nicht dabei sein konnten, freuen sich schon heute auf den nächsten waldpädagogischen Tag.