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Poesie und Musik zur Erinnerung an Lutz Dönges: Kurzweiliger Nachmittag mit Jochen Rudolph im Schlossmuseum

2024-04 - Poesie und Musik zur Erinnerung an Lutz Dönges - Romrod - 1

Von Horst Blaschko

Einen kurzweiligen Nachmittag mit Gedichten, Geschichten und musikalisch vertonten Texten von Lutz Dönges alias Hieronymus Caesar konnten die Besucher der musikalischen Lesung von Jochen Rudolph am vergangenen Samstag genießen. Der Heimat- und Kulturverein Romrod hatte die Veranstaltung organisiert und konnte über zwei Dutzend Zuhörerinnen und Zuhörer in der ehemaligen Synagoge in Romrod begrüßen.

Die Einführung in den Nachmittag übernahm Uta Kolmer, die Tochter des „dichtenden Apothekers“ Lutz Dönges. Sie nahm die Besucher mit auf eine Reise durch ihre Kindheit und stellte die Vielseitigkeit und die in-sich-ruhende Lebensart ihres Vaters vor. Humor, Humanismus und die Vermittlung von Lebenserfahrung waren bezeichnend für die Art, wie er Umgang mit Menschen pflegte. Dies zeigte sich auch in seinem künstlerischen Schaffen, welches neben das eines Eugen Roth, Heinz Erhard oder Joachim Ringelnatz gestellt werden kann.

Manche Anekdote legte Uta Kolmer offen, z.B. auch die Geschichte des Pseudonyms Hieronymus Caesar. Es kam dadurch zustande, dass Dönges einen Text mit seinem aus der Studentenzeit stammenden Spitznamen Caesar einreichte und spaßeshalber auf den Ironismus hinwies. Ein Redakteur, der den Text in die Hände bekam, vermutete einen Schreibfehler und machte daraus Hieronymus und dieser Name blieb.

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Uta Kolmer und Jochen Rudolph bei der musikalischen Lesung.

Jochen Rudolph, der „fidele Owwerhess“, unterhielt danach die Anwesenden gekonnt zwei Stunden lang mit Gedichten und Texten aus den Büchern von Lutz Dönges. Dazwischen immer wieder eingestreut Musik mit bekannten oder abgewandelten Melodien zu Texten des Poeten. Der Künstler verstand es bestens, den Dichter präsent werden zu lassen – humorvoll, verbunden mit einem Schuss Ironie und immer sehr pointiert.

Die in Mundart und treffend betont vorgetragenen Stücke begeisterten die Zuhörerinnen und Zuhörer. Herausgegriffen aus dem wahren Leben, dem Menschsein verpflichtet, die kleinen humorvollen Irrtümer des Lebens in hintergründigen Dialogen beschreibend, erfüllten immer wieder herzhafte Lacher den Raum. Auch an Aktualität haben die Texte kaum etwas verloren – die Themen beschäftigen uns in der Gegenwart häufig noch genauso wie frühere Generationen.

Insgesamt ein sehr gelungener Nachmittag, der gewiss noch mehr Besucher verdient hätte.

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