An die Spaten, fertig, los: Forstamt Romrod pflanzt gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern den Wald von morgen
Über vierzig Prozent Hessens sind mit Wald bedeckt. Damit das trotz Dürre, Stürmen und Borkenkäferfraß auch so bleibt, müssen die entstandenen Freiflächen der letzten Jahre schnellstmöglich wiederbewaldet werden. Seit mehreren Jahren veranstaltet HessenForst aus diesem Grund jährlich am 21. März zum „Tag des Waldes“ landesweit zahlreiche Mitmach-Aktionen. Auch im Forstamt Romrod konnten dank der Unterstützung zahlreicher Bürgerinnen und Bürger in den letzten Tagen rund 1.000 Bäume gepflanzt werden.
Die vielfältigen Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen des Ökosystems Wald müssen auch unter sich schnell verändernden Umweltbedingungen bewahrt werden. Für die Forstleute stellt das eine echte Herausforderung dar, denn im Wald braucht alles seine Zeit. „Bäume wachsen verhältnismäßig langsam und es dauert Jahrzehnte, bis aus einem Samen ein Baum wird, der beispielsweise Möbelholz liefert“, erklärte Stephen Marx, Mitarbeiter des Forstamtes Romrod, den gespannt lauschenden Schülerinnen und Schülern aus Romrod. Dann ging es aber auch schon los: Die Spaten wurden geschnappt, die Handschuhe angezogen und die noch kahle Fläche gestürmt. Das Ziel des Tages: Rund 100 Laubbäume der Baumarten Kirsche und Ahorn wollten die Schülerinnen und Schüler am gestrigen Vormittag pflanzen. Unterstützt wurden sie dabei von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Forstamtes Romrod.
Bäume als Klimaretter
Während ein Baum wächst, speichert er im Holz Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre und hilft dadurch, die Folgen des Klimawandels abzumildern. Doch in den letzten Jahren sind viele Bäume abgestorben, die nun ersetzt werden müssen. Allein im Zuständigkeitsbereich des Forstamtes Romrod sind rund 2.000 Hektar betroffen, schilderte Forstamtsleiterin Annelie Bloß: „All unser Tun hat ein Ziel. Den hessischen Wald fit für den Klimawandel machen. Wir müssen das Risiko der Anfälligkeit einzelner Baumarten streuen und noch mehr auf klimarobuste Mischwälder mit einer Vielzahl von Baumarten setzen“.
So pflanzt allein das Forstamt Romrod mit eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Unterstützung durch extra geschulte Unternehmer in diesem Frühjahr rund 150.000 Pflanzen. Das Zeitfenster für die Pflanzung ist sehr eng, erklärte Bloß, die Stückzahl von 150.000 Pflanzen enorm und die Anforderung zur Begründung von Mischbeständen sehr hoch. „Aus diesem Grund sind wir froh, Unterstützung durch fachkundige Unternehmer zu erhalten. Eine solch‘ große Menge in dieser kurzen Zeit ist mit den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern allein nicht zu stemmen“, führte Bloß weiter aus.
Pflanzaktionen vor der Haustür für alle
Die Zahl der zu pflanzenden Bäume ist riesig. „Eine Mammutaufgabe, die da vor uns liegt, aber wir gehen sie an“, so Forstamtsleiterin Bloß. Und weiter: „Dabei kann jeder helfen! Ich freue mich über das große Engagement der Bürgerinnen und Bürger, dass wir bereits in den vergangenen Jahren erlebt haben. Alle, die sich an der Pflanzaktion rund um den Internationalen Tag der Wälder am 21. März beteiligen, zeigen damit ihre große Verbundenheit und Anteilnahme am Wald. Besonders freue sie das große Engagement der Schulen im Vogelsbergkreis. So seien es doch gerade die jungen Generationen, die mit der Pflanzung eines Baumes einen wichtigen Impuls für ihre eigene Zukunft geben.
Wer nicht selbst Pflanzen kann oder möchte hat darüber hinaus auch die Möglichkeit für die Wiederbewaldung zu spenden. Alle wichtigen Informationen sind auf der Homepage von HessenForst zu finden: www.hessen-forst.de.
Foto oben: Gemeinsam den Mischwald von Morgen pflanzen: Heinz Schäfer wird tatkräftig von Schülern der Grundschule Romrod unterstützt. (Foto: Annelie Bloß)