Auf Tuchfühlung mit majestätischen Elchen: Hegegemeinschaft Felda fuhr nach Schweden und Dänemark
Von Otto Ling
Seit 25 Jahren unternimmt die „Hegegemeinschaft Felda“ tolle Ausflüge – etwa nach Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien und in die Niederlande. In diesem Jahr, Ende April, ging’s nach Skandinavien, genauer gesagt nach Schweden und Dänemark.
Zwischenstopp in Lübeck
Otto Ling aus Zell, der auch als Reiseleiter tätig war, hatte wieder ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Unterwegs unterhielt er die Reiseschar über die Sehenswürdigkeiten an der Strecke auf dem Laufenden. Zunächst ging es über die Autobahn nordwärts bis nach Seesen im Harz. Hier wurde in einem Landgasthof ein zünftiges Frühstück eingenommen. Weiter über Hannover und Hamburg erreichte die Gruppe die Hansestadt Lübeck. Dort wurden die Oberhessen von zwei Reiseführern erwartet, die im Rahmen einer Stadtrundfahrt vieles über die Hansestadt erklärten. Danach ging es „per Pedes“ durch die Altstadt. Neben dem weltbekannten Lübecker Wahrzeichen, dem Holstentor, spazierte man an der Trave entlang zu den hohen Backsteingiebelhäuser, die früher als Salzspeicher dienten. An der fünfschiffigen St. Petri Kirche vorbei wurde der Marktplatz erreicht. An diesem historischen Ort bewunderten die Ausflügler die eindrucksvolle Fassade des Rathauses und die Sandsteinfassaden. Natürlich durfte ein Besuch des Hauses Niederegger nicht fehlen, um den köstlichen Marzipan zu versuchen und sich damit einzudecken. Nach rund zweieinhalb Stunden in der Hansestadt ging’s weiter nach Travemünde verlassen.
Mit den Elchen „knutschen“ in Malmö
Ein Erlebnis der besonderen Art war die Einschiffung auf die Fähre der TT-Line Akka, die über 220 Kabinen und Platz für 700 Passagiere bietet. Nach dem Einchecken erkundete man auf eigene Faust das Innenleben der Fähre, ehe man sich anschließend am Buffet, das freilich reichlich Fischspezialitäten aufwies, labte. In Trelleborg stieg man wieder in den Bus um; danach ging die Fahrt nach Malmö, wo die Gäste eine Reiseleiterin erwartete, die die Gruppe zwei Tage begleitete.
Zunächst stand eine Stadtrundfahrt in Malmö auf dem Programm, ehe man über Landskrona zum Elchpark Söderasen fuhr. Dort hieß es „Umsteigen“ – und zwar zu einer eineinhalbstündigen Safari-Tour auf von einem Traktor gezogenen Wagen. Eine alte Redewendung besagt „Ich glaub, mich knutscht ein Elch“, aber hier wurde die Floskel Wirklichkeit: Bei mehreren Stopps im Gehege wurden an die Besucher Äste verteilt, die von den majestätischen Tieren aus den Händen der Besucher abgeknabbert wurden. Ein fantastisches Erlebnis, die großen Elche aus nächster Nähe zu erleben! Nach diesem Erlebnis gab es bei Würstchen und Wein – auch diesmal hatten sich Spender für die Weinprobe gefunden – viel zu erzählen. Nach der lustigen Rückfahrt checkte man in einem Hotel in Malmö ein.
Ab nach Kopenhagen!
Am dritten Tag hieß es: auf nach Kopenhagen! Über die weltweit größte Schrägseilbrücke, bei der oben der Kraftfahrzeugverkehr und darunter der Zugverkehr stattfindet, wurde der Öresund überquert, eine Meerenge, die die Nordsee mit der Ostsee verbindet und 7845 Meter lang ist. So erreichte die Gruppe Dänemark. Weiter fuhr man zur Hauptstadt Kopenhagen. Wachwechsel am Schloß Amalienborg, Tivoli, Christiansborg, Dänisches Nationalmuseum, Schloss Fredericksborg, natürlich die Kleine Meerjungfau sah man bei der Stadtrundfahrt, und bei freier Verfügung machte man einen Bummel über die Flanier- und Schlemmermeile „Nyhavn“ im alten Hafenviertel. Nach der Rückfahrt nach Trelleborg ging es wieder auf die Fähre, dieses Mal war es die „Peter Pan“.
Salz- und Hansestadt Lübeck zum Abschluss
Nach dem Frühstück an Bord wurde die Heimfahrt angetreten. An Hamburg vorbei machte man noch einen Abstecher nach der alten Salz- und Hansestadt Lüneburg. Den Reichtum der Stadt durch das „weiße Gold“ haben die Salzherren an ihren prächtigen Backsteinhäusern sichtbar gemacht. Viel zu kurz war hier die Zeit zur freien Verfügung, denn eine Führung im altehrwürdigen Rathaus war angesagt. Zunächst ging es in die Gerichtslaube. Sie zeichnet sich durch Decken und Wandmalereien aus, aus denen das Wandgemälde des Meisters des Jüngsten Gerichts herausragt. Der Boden dieses Saals ist noch im Originalzustand des 14. Jahrhunderts. Auch die spätgotischen Fenstergläser sind erhalten. Es schloss sich der Fürstensaal an. Dieser wurde als Tanz- und Empfangssaal genutzt. Er ist nach den spätmittelalterlichen Wandgemälden benannt, die die Lüneburger Fürsten darstellen. Der Fürstensaal ist einer der größten säulenfreien Säle seiner Zeit. Heute wird er für Empfänge, Vorträge und Kammerkonzerte genutzt.
Die Große Ratsstube ist mit reichen Eichenholzschnitzarbeiten und Wandmalereien ausgestattet. Der Saal gilt als Meisterwerk der Renaissance und ist ein Beispiel dafür, wie die Lüneburger Bürger der Mode folgten, ohne das Alte zu zerstören, indem sie immer wieder Anbauten am Rathaus vornahmen. Bis 1874 befand sich im Rathaus der größte erhaltene Silberschatz einer deutschen Stadt. Es wird heute im Berliner Kunstgewerbemuseum ausgestellt.
Nach staufreier Heimfahrt nahm man noch in heimatlichen Gefilden ein gemeinsames Abendessen ein.