Bienen, Lamas und Bachflohkrebse: Nachhaltige Projektwoche an der MPS Romrod
Von Bettina Sorg (Text & Fotos)
Was haben Bienen, Lamas und Bachflohkrebse gemeinsam? Eigentlich fast nichts. In der Grundschule Romrod, seit 2018 eine von rund 200 zertifizierten Umweltschulen in Hessen, waren sie aber Ende Juni alle gemeinsam Gegenstand einer Projektwoche, die sich mit Umweltthemen und Nachhaltigkeit befasste.
So wurde unter Anleitung von Mitarbeitern des AZN Naturerlebnishauses Heideberg in Kirtorf mit Netzen und Becherlupen die Fauna der Antrift untersucht. Die Kinder lernten, dass neben Bachflohkrebsen auch noch viele andere Kleintiere „die Bach“ in Romrod bevölkern. An einem im Schlamm selbst gebauten Seitenarm wurde praktisch erprobt, wie gefährlich eine mögliche Bebauung zu nahe an Gewässern sein kann und welche verheerenden Folgen sich daraus ergeben können. Auf dem Schulhof hatten alle SchülerInnen an einem weiteren Tag die Möglichkeit, im Rahmen einer „Wasserolympiade“ mit Wasser umzugehen, wobei hier deutlich der spielerische Umgang im Vordergrund stand.
Bei den „Vogelsberg Lamas“, einem Schulbauernhof in Lingelbach, lernten die Grundschüler alles über Hühner, Lamas, Alpakas, Kaninchen und Esel und wie man artgerecht und respektvoll mit ihnen umgeht. Zum Abschluss wurde Butter hergestellt und auf Broten verkostet. Für viele Kinder war es das erste Mal, dass sie sahen, wie aus Sahne Butter entstehen kann – vielleicht werden sie sich zukünftig wieder daran erinnern, wenn sie zuhause ein Butterbrot bestreichen.
Kai Lehmann stellte überdies in seiner Imkerei in Zell den Kindern seine Bienen vor und erklärte alles über deren Lebensweise, Pflege, die Honiggewinnung und wie sich seine Bienenvölker von den Wildbienen unterscheiden. Obwohl jedes Kind Bienen kennt, waren sie dennoch erstaunt über die komplexe Organisation und Betriebsamkeit in einem Bienenstock. Neben der Beobachtung und Theorievermittlung über das Leben der Bienen blieb auch noch Zeit, zwei Insektenhotels zu bauen, die dann später auf dem weiträumigen Gelände – direkt angrenzend an eine eigens angelegte Blühwiese der Grundschule – aufgestellt wurden und zukünftig vielen Insekten, Wildbienen und Hummeln ein Zuhause bieten. Die Grundschüler können deshalb auch zukünftig das Insektenleben direkt vor ihren Klassenzimmern weiter beobachten.
Allerdings muss man bei Bienen auch aufpassen. Neben einem kleinen Glas Rapshonig, dass jedes Kind vom Imker geschenkt bekam, konnte ein Kind, dass etwas zu nahe an die Einflugschneise zu einem der Bienenstöcke herangegangen war, den anderen später auch die praktische Erfahrung weitergeben, wie man am besten einen Bienenstich kühlt.
Neben all diesen Aktivitäten blieb für alle Klassen auch noch Zeit für weitere individuell organisierte Umwelt- und Naturerlebnisse.
Fazit: Eine gelungene Woche für alle Kinder und deren Lehrerinnen, in der man nicht nur praktisch und nachhaltig lernen konnte, sondern in der auch der Spaß nicht zu kurz kam!