Brandschutzerziehung: Heidi Schmidt hat ersten Kreisausbilder-Lehrgang besucht und kann jetzt „vor Ort“ im Vogelsberg schulen
Wenn Heidi Schmidt auf dem Weg zu einem Termin ist, trägt sie einen großen silbernen Koffer mit sich. Darin ganz viele Materialien, Informationen, Gerätschaften und Chemikalien. Das alles braucht sie für ihre Demonstrationen. Heidi Schmidt ist nämlich Koordinatorin für Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung beim Vogelsbergkreis.
Möglichkeit der Ausbildung zum Brandschutzerzieher
Sie kann dabei nicht nur die Feuerwehren vor Ort bei der Brandschutzerziehung in den Schulen und Kindergärten unterstützen, vielmehr kann sie nun auch Brandschutzerzieher im Vogelsbergkreis ausbilden. Denn sie hat den allerersten Kreisausbilder-Lehrgang, der in ihrem Fachgebiet in Hessen angeboten wurde, besucht. Wobei noch erwähnt werden sollte: Hessen ist das erste Bundesland, das den Lehrgang überhaupt durchgeführt hat. Will heißen: Es gibt noch nicht einmal 20 Feuerwehrleute in ganz Deutschland, die diese Berechtigung zur Ausbildung auf Kreisebene haben – und eine davon ist eben Heidi Schmidt aus Altenschlirf.
„Brandschutzerziehung hat einen höheren Stellenwert bekommen, seit sie im vergangenen Jahr – analog zur Verkehrserziehung – ins hessische Schulgesetz aufgenommen wurde“, erklärt Heidi Schmidt, „denn somit sind die Schulen verpflichtet, Brandschutzerziehung zu unterrichten“. Der Unterricht wird somit in Zusammenarbeit mit den pädagogischen Fachkräften und den Brandschutzerziehern der Feuerwehren gestaltet und umgesetzt. Diese sind für die Brandschutzerziehungseinheiten entsprechend ausgebildet.
Schulungen vor Ort möglich
Bislang fand der Lehrgang „Grundlagen der Brandschutzerziehung/Brandschutzaufklärung“ an der Landesfeuerwehrschule in Marburg statt. Dorthin müssen angehende Brandschützer jedoch künftig nicht mehr fahren, denn ab sofort kann Heidi Schmidt solche Schulungen vor Ort anbieten. Durch den erworbenen Kreisausbilder „Grundlagenlehrgang für Brandschutzerziehung und -aufklärung“ kann dieser im Vogelsberg als Wochenendlehrgang, aber auch in einzelnen Lehrgangsmodulen angeboten werden – etwa zugeschnitten für das pädagogische Personal aus Kitas und Schulen. Oder Heidi Schmidt kann alteingesessene und erfahrene Brandschutzerzieher auf den neuesten Stand bringen – beispielsweise in rechtlichen Fragen, denn „da ändern sich die Grundlage häufig“.
Es können aber auch ganz andere Themen im Rahmen eines Fortbildungsseminars angeboten werden. „Die Gruppe kann den Schwerpunkt auswählen, den sie noch einmal vertiefen möchte, das heißt, die Fortbildung kann von Seminar zu Seminar unterschiedlich sein und individuell angepasst werden“, erklärt Heidi Schmidt.
„Nachfrage wird steigen“
Die Brandschutzerziehung-Koordinatorin ist sich sicher, dass die Nachfrage von Schulen steigen wird, „daher macht es Sinn, mehr Brandschutzerzieher zu haben“. Auch diese Neuen können dann im Kreis von Heidi Schmidt geschult werden. Die Koordinatorin ist natürlich auch Ansprechpartnerin für die Bürgermeister und Wehrführer und auch für die Schulen und Kindergärten. Auch Vereine oder private Initiativen, die sich in Sachen Brandschutzaufklärung auf den neuesten Stand bringen lassen wollen, können sich entweder an den jeweiligen Wehrführer oder eben an Heidi Schmidt wenden.
Übrigens: Der erste Lehrgang im Vogelsberg ist bereits ins Auge gefasst: 2024 bietet Heidi Schmidt den ersten Wochenend-Kurs mit etwa 25 Unterrichtsstunden an.
Foto: Sabine Galle-Schäfer (Vogelsbergkreis)