Brandschutzübung der Romröder Feuerwehr und der MPS: die Schule brennt!
Von Bettina Sorg (Text) und Andreas Treiber (Fotos)
„In der Grundschule Romrod brennt es!“ – Am Mittwoch letzter Woche, 14. Juni, wurde um 8.55 Uhr der Notruf abgesetzt. Bereits zehn Minuten später raste ein Feuerwehrauto der Freiwilligen Feuerwehr Romrod den Berg hinauf bis auf den Schulhof. Zwei Feuerwehrfrauen und elf Feuerwehrmänner mit Helmen und in voller Montur sprangen aus dem Fahrzeug heraus, schlossen die Löschwasserschläuche an und rollten sie bis vor das Schulgebäude aus.
Die Kinder hatten inzwischen, geführt von ihren Lehrerinnen, die Gebäude geordnet und ohne Panik verlassen und sich an dem Sammelpunkt versammelt. Zum Schluss erschien noch Schulleiterin Bettina Sorg und meldete der Feuerwehr ganz formal: „Gebäude evakuiert; es brennt im Sozialraum im Erdgeschoss“.
Die Feuerwehrleute schlugen daraufhin aber nicht mit ihren schweren Äxten die Fenster ein, um den Brandherd zu löschen. Die Schläuche blieben leer und alle Gesichter entspannt und zufrieden. Das Ganze war eine perfekt verlaufene Evakuierungsübung und quasi der Abschluss eines Projekttages, den die Grundschule Romrod zusammen mit der freiwilligen Feuerwehr Romrod zuvor am 22. Mai organisiert hatte (wir berichteten). An verschiedenen Stationen wurde allen Grundschulkindern einmal etwas anderes als Mathematik und Lesen vermittelt. An einer Station erklärte Björn Preuß von Brincken wie und wann ein Feuer entstehen kann. Oliver Rabe und Oliver Becker erklärten mit Hilfe eines „Rauchhauses“ wie sich ein Feuer in einem brennenden Gebäude ausbreiten kann. Björn Müller und Bernd Schmidt präsentierten die Ausrüstung der Feuerwehrleute und erklärten, was sie in ihrem Fahrzeug alles mitnehmen. Schließlich erklärte Janina Kister wie man einen Notruf absetzt und was dabei wichtig ist. Die Kinder waren also auf die Übung gut vorbereitet.
Der Dank der Schule ging dann vor allem an die 13 Feuerwehrleute, die viel Zeit geopfert haben, um den Grundschulkindern viele wichtige Dinge zu erklären, die nicht nur für die Schule, sondern in vielen Lebensbereichen von Bedeutung sind und Leben retten können. Vielleicht war der Projekttag für einige der Schülerinnen und Schüler auch ein Anlass darüber nachzudenken, ob sie nicht auch in die Jugendfeuerwehr eintreten wollen. Zum Schluss musste dann auch die Schulleiterin ran und eine der schweren Atemschutzausrüstungen anziehen. Wenn man sich vorstellt, was es bedeutet, sich mit einem solchen Gewicht auf dem Rücken im Dunklen und dichten Rauch in einem Gebäude bis zu einem Brandherd vorzutasten, kann man gleich viel besser ermessen, was die Feuerwehrleute in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit leisten.
Der Tag war aber noch nicht zu Ende. Kurz danach landete ein ADAC-Rettungshubschrauber, ungeplant und aus ganz anderen Gründen auf der Wiese direkt neben der Schule. Die Kinder waren nun kaum zu bewegen, wieder am „normalen“ Unterrichtteilzunehmen, viel zu spannenden waren all diese Ereignisse – eben kein Tag wie jeder andere in der Grundschule Romrod.