„Das größte Vorlesefest Deutschlands“ fand auch in Romrod statt
„Das größte Vorlesefest Deutschlands“ – so lautete die diesjährige Überschrift zum bundesweiten Vorlesetag der Initiatorinnen DIE ZEIT, der Deutschen Bahn AG/Deutsche Bahn Stiftung sowie der Stiftung Lesen. Vorlesen ist der erste Schritt zum Lesenlernen – eine zentrale Fähigkeit, die das gesamte Leben weit über die Schulzeit hinaus beeinflusst.
Deshalb ist die Durchführung des Vorlesetages seit vielen Jahren an der Romröder Grundschule dem gesamten Kollegium eine „echte Herzenssache“. Die Klassenlehrerinnen versuchten auch dieses Jahr wieder, für ihre Klasse ein ganz besonderes Vorleseerlebnis zu ermöglichen, das den Wunsch zum Lesenlernen, selbst lesen und Vorlesen bei ihren Schülerinnen und Schülern anregen sollte.
Erste Klassen besuchten die Schulbibliothek
Am Vorlesetag hatten die 1. Klassen die Gelegenheit, die Schulbibliothek zu besuchen. Dort wurde die Geschichte „Das kleine Gespenst“ vorgelesen, die die Kinder in eine spannende und fantasievolle Welt entführte. Mit großen Augen und gespannter Aufmerksamkeit folgten die Schülerinnen und Schüler den Abenteuern des kleinen Gespensts. Im Anschluss an die Lesung konnten die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen: Sie bastelten ihr eigenes kleines Gespenst. Mit einem Tuch, etwas Watte und bunten Filzstiften entstanden die selbst gebastelten kleinen Gespenster. Der Vorlesetag war ein voller Erfolg und hat bei den Kindern nicht nur die Freude am Zuhören, sondern auch am kreativen Gestalten geweckt.
Kinder der zweiten Klassen lasen im „Haus Schlossblick“
In diesem Jahr waren die Kinder der zweiten Klassen zu Besuch bei der „Hausgemeinschaft Schlossblick“ in Romrod. Die Kinder hatten ihre Lieblingsbücher für die Seniorinnen und Senioren mitgebracht. Im Gemeinschaftsraum trafen sich Jung und Alt, um selbst vorzulesen und einfach nur zuzuhören. Kinder und Bewohner des Altenwohnheims fanden schnell zueinander, und nachdem einige Kinder „für alle“ vorgelesen hatten, bildeten sich kleine Vorlesegruppen. „Die können aber schon gut lesen!“, staunte eine Bewohnerin anerkennend. Zum Abschied wartete noch eine Überraschung für die jungen Gäste: Die Bewohner hatten für sie einen kleinen Engel aus Buchseiten gefertigt, den jedes Kind neben einer süßen Überraschung als Erinnerung mitnehmen durfte. „Den hänge ich an meinen Weihnachtsbaum! Dann denke ich an den schönen Tag heute!“, erklärte ein Kind auf dem Heimweg in die Schule. Dieser Tag machte allen Beteiligten deutlich, dass Vorlesen nicht nur den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft, sondern auch für ein verständnisvolles Miteinander legt.
Dritte Klassen lasen sogar Geheimschrift
Die beiden dritten Klassen waren ebenfalls in der Schule geblieben und hatten sich dort intensiv mit dem Kinderbuch „Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden“ von Maja Konrad beschäftigt. In dieser Geschichte sammelt der 9-jährige Henry eigentlich Dinge und sucht nach ihren Besitzern. Doch eines Tages lernt er Pippa kennen, mit der ihn bald eine Freundschaft verbindet. Das Lesen und Vorlesen stand bei den Drittklässlern im Vordergrund. Immer wieder sahen sich die Kinder und ihre Klassenlehrerinnen auch die ansprechenden Illustrationen von Stefanie Jeschke an, mutmaßten über den Fortgang der Geschichte und beschäftigten sich sogar mit Geheimschrift.
Die vierten Klassen müssen ihren Vorlesetag nachholen, da beide Klassenlehrerinnen erkrankt waren. Es ist jedoch geplant, die Romröder Kita zu besuchen. Die „Großen aus der Grundschule“ werden dort selbst zu Vorlesern für die, die noch nicht selbst lesen können.