Die Freiwillige Feuerwehr und das liebe Vieh
Die Rettung von Tierleben trainierte am Donnerstagabend die Freiwillige Feuerwehr in Romrod. Das Übungsszenario der ehrenamtlichen Brandschützer sah den Brand eines Stalls vor, bei dem Dutzende Milchkühe von Rauch und Flammen eingeschlossen wurden. Für die Rettung der Herdentiere gab Ausbilder Manuel Gemmer konkrete Handlungsempfehlungen, die unter anderem auf einem Forschungsbericht der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zur Rettung von Großvieh im Brandfall basierten.
Für die Rettung der Rinder führte der Ausbilder vom Milchviehbetrieb Gemmer insbesondere einen aktiven Austrieb der Tiere an, bei dem Seitengänge und Sackgassen von Ställen gesperrt werden müssen. „Rinderaugen stellen sich deutlich langsamer als das menschliche Auge auf Lichtveränderungen ein, die Tiere sollten also nicht durch Einsatzleuchten geblendet werden“, hob der Ausbilder für die Stallevakuierung hervor. Wie er sagte, sollte statt dem Stall eher das Ziel des Austriebs beispielsweise in Form einer Weide angeleuchtet werden.
Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft gibt es pro Jahr schätzungsweise rund 5.000 Stallbrände in Deutschland. Als häufigste Ursache für die Brände in den landwirtschaftlichen Betrieben werden Elektrizität sowie Brandstiftung genannt. Das Szenario eines Stallbrandes ist laut Feuerwehrangaben immer mit einem Großeinsatz verbunden. „Die Rettung von vielen Kühen macht förmlich Mühe“, so die Romröder Feuerwehrleute. Sie setzten im Anschluss an das Feuerwehrtraining eine mobile Stiefelwaschanlage ein, um das Einsatzschuhwerk der Stadt Romrod für künftige Ehrenamtsdienste zu pflegen.