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Digitalisierung: Über 100 Personen nahmen am Bürger-Informationsabend für die „Oberdörfer“ teil

Der Ausbau des Mobilfunknetzes ist ein essenzielles Thema – die Erreichbarkeit über Mobilfunk und Internet war noch nie so wichtig wie heute. Sowohl im privaten Bereich, aber seit der Corona-Pandemie noch viel unverzichtbarer im schulischen und beruflichen Umfeld, ist ein Leben ohne „Netz“ für die meisten Menschen kaum mehr praktikabel. Um eine gute Verbindung für die drei sogenannten „Oberdörfer“ der Stadt Romrod (Ober-Breidenbach, Nieder-Breidenbach und Strebendorf) in Zukunft sicherzustellen, soll ein neuer Funkturm errichtet werden.

Da die Auswahl des Standorts für den Funkturm umstritten ist, lud die Stadt Romrod alle interessierten Einwohnerinnen und Einwohner dieser Ortschaften vor rund zwei Wochen zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ins DGH Strebendorf ein. Wie groß das Interesse am Thema ist, zeigte sich an der über 100 Personen umfassenden Teilnehmerzahl. Neben Bürgermeister Hauke Schmehl nahmen die Alsfelder Mediatorin Brigitte Merle und der Bauamtsleiter Heiko Steuernagel an der Veranstaltung teil.

„Der Bau eines Funkturms für die Oberdörfer steht schon seit mehreren Jahren auf der Agenda der Stadt Romrod“, begann Bürgermeister Hauke Schmehl seine Ausführungen. Ursprünglich sollte der Funkturm an der „Bornhecke“ in Ober-Breidenbach gebaut werden. Nach der Antragstellung im Jahr 2019 beim Unternehmen Deutsche Funkturm GmbH kam im Juli 2021 überraschend die Absage durch das Unternehmen – die Baukosten seien zu hoch gewesen. Die damalige Bürgermeisterin, Dr. Birgit Richtberg, nahm daraufhin sofort Kontakt mit dem damaligen Staatsminister Helge Braun und dem Landtagsabgeordneten Michael Ruhl auf, um die politische Aufmerksamkeit auf das Problem zu lenken – der „weiße Fleck“ der Mobilfunkabdeckung sollte endlich beseitigt werden. Es wurde daraufhin eine Standortrealisierung durch die Deutsche Telekom durchgeführt. Im Jahr 2022 erhielt die Stadt Romrod erneut eine Absage mit der Begründung, es gäbe keinen geeigneten Standort.

Fest entschlossen, dem Wunsch der Bevölkerung nachzukommen und ein Wahlkampfversprechen einzulösen, stellte Bürgermeister Hauke Schmehl nach Amtsantritt erneut eine Anfrage an die Deutsche Funkturm GmbH – auch mit dem Hinweis, dass nach wie vor an der „Bornhecke“ Baurecht bestehe. Die ernüchternde Antwort lautete, dass der Standort für die neue 5G-Technik leider nicht infrage kommen würde. Aus diesem Grund wurde gemeinsam mit dem Unternehmen nach neuen Liegenschaften gesucht. Städtische Flächen wurden angeboten, während die Deutsche Funkturm GmbH sich auch an Privatpersonen wandte. Im März 2024 wurde Bürgermeister Schmehl dann seitens des Unternehmens mitgeteilt, dass am „Heidacker“ ein Turm errichtet werden könne und ein Bauantrag gestellt würde.

Im Juni 2024 fragte Bürgermeister Schmehl erneut bei dem Unternehmen an, ob nicht auch ein anderer Standort realisiert werden könne, da Bürgerinnen und Bürger Bedenken hierzu angemeldet hatten. Seitens der Deutsche Funkturm GmbH wird aber am Standort am „Heidacker“ festgehalten. Für eine 5G-Ausleuchtung müsse ortsnah gebaut werden. Sollte die Stadt Romrod sich gegen diesen Standort aussprechen, würde das Projekt nicht umgesetzt. Dies hätte zur Folge, dass ein komplett neues Antragsverfahren starten und die Bauzeit eines Funkmastes für die Oberdörfer sich um Jahre verzögern würde.

Heiko Steuernagel vom Bauamt des Gemeindeverwaltungsverbands präsentierte der Versammlung Netzabdeckungskarten und bildliche Darstellungen des zukünftigen Mobilfunkturms am Standort. Anschließend wurden aus der Versammlung heraus noch weitere Fragen gestellt, und sowohl Fürsprecher als auch Kritiker fanden Gehör und diskutierten äußerst engagiert.

Neben dem Hauptthema der Digitalisierung wurden weitere Themen, wie die Sicherstellung der Löschwasserversorgung in Verbindung mit der Erschließung weiterer Bauplätze, die Sicherstellung der Wasserversorgung sowie die Kinder U3-Betreuung behandelt.

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