Hessischer Turnverband und Stadt Romrod gedenken dem Turner und Freiheitskämpfer Karl Follen
Die Erinnerung an Karl Theodor Christian Follen lassen der Hessische Turnverband (HTV) und die Stadt Romrod neu aufleben. In einer kleinen Feierstunde am vergangen Samstag übergaben Vertreter von Turnverband und Stadt gemeinsam eine Gedenktafel ihrer Bestimmung. Sie findet sich an der Stelle, an der sich einst das alte Romröder Forsthaus stand, in dem Karl Follen am 4. September 1796 geboren wurde.
Im Mittelpunkt der Feierstunde stand dabei der bemerkenswerte Vortag von Professor Frank Mehring. Der Anglizist, Kulturwissenschaftler von der Universität Nijmegen, selbst in Romrod geboren und aufgewachsen, betonte dabei den unermüdlichen Freiheitswillen Karl Follens, der sich auch in seinem gesamten Lebenswerk widerspiegelt: Schon von Studententagen an, als Burschenschaftler bei den Gießener Schwarzen, über sein Engagement als Turner hin zu seiner Harvard-Professur für deutsche Literatur im amerikanischen Exil, die er politisch motiviert als Kämpfer für die Rechte von Sklaven aufgab. Die Vielseitigkeit von Follens Schaffen bildete Mehring dabei eindrucksvoll ab, zitierte Gedichte und Reden, zeigte sein Engagement als Turner auf und ließ es sich abschließend nicht nehmen, ein Follen-Lied mit Gitarrenbegleitung vorzutragen, dessen Titel in Bezug auf Follens Leben Bände sprach: Love and Liberty.
Zuvor hatten die Bürgermeisterin von Romrod, Dr. Birgit Richtberg, und der Präsident des Hessischen Turnverbandes, Ulrich Müller (Hanau), in ihren Ansprachen auf die Aktualität von Follen gerade im Hinblick auf den Ukraine-Krieg hingewiesen und seine Bedeutung für die Stadt wie auch die Turnbewegung in Hessen unterstrichen. Die Gedenktafel findet sich in Romrod an der Zeller Straße 3, direkt gegenüber der Hausgemeinschaft Schlossblick, oder hier als Ansicht zum Download.