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Julia Rausch ist Preisträgerin beim OVAG-Literaturpreis: „Geschichten sind das, wonach sich alle Leute sehnen“ (mit Interview)

Julia Rausch aus Romrod beim Jugend-Literaturpreis der OVAG 2022

Tolle Sache! Julia Rausch aus Romrod ist gestern in Bad Nauheim mit dem Jugend-Literaturpreis der OVAG ausgezeichnet worden. Aus 200 Einsendungen wählte die Jury Julias Geschichte unter die Top 20. Neben Ruhm und Ehre und Glückwünschen von Bürgermeister Hauke Schmehl „vor Ort“ gab’s auch was auf die Hand – nämlich 250 Euro Preisgeld und die Teilnahme an einem mehrtägigen Profi-Literatur-Workshop in Bad Kissingen. Nach dem Workshop, der im November stattfindet, wird die Geschichte 2023 in einem Buch veröffentlicht. Wir haben mit Julia, die auch in der Jugendredaktion von Romrod.de mitarbeitet, gesprochen.

Herzlichen Glückwunsch, Julia! Wie fühlt sich das an, wenn man aus so vielen Teilnehmern in die Top 20 gewählt wird?

Es fühlt sich großartig an, Teil der Preisträger zu sein. Damit hatte ich ehrlich gesagt gar nicht gerechnet, weil ich wusste, dass die eingereichten Texte in den letzten Jahren eine enorme Qualität hatten und auch die Geschichten, die ich aus diesem Jahr lesen durfte waren sehr schön und packend geschrieben.

Wie war die Preisverleihung? Was war das für ein Gefühl, zu den Siegern zu gehören?

Die Preisverleihung fand in einem sehr noblen Rahmen in einem Hotel in Bad Nauheim statt. Nach der Laudatio wurden erst die drei besten Geschichten prämiert, danach die anderen Preisträger einzeln auf die Bühne gerufen. In dem Moment war ich schon etwas nervös, schließlich bekommt man nicht alle Tage eine Urkunde vor einem so großen Publikum überreicht. Ich habe mich zudem sehr darüber gefreut, dass Bürgermeister Hauke Schmehl als Gratulant vor Ort war. Nach dem offiziellen Teil habe ich dann die Möglichkeit genutzt, mich mit den anderen Autoren auszutauschen.

Erzähl mal, um was geht es in Deiner Geschichte?

In meiner Geschichte geht es um ein Mädchen, dass von den meisten Menschen nicht wahrgenommen wird. Sie bekommt dann die Aufgabe, am Abiball ihrer Schule Fotos der Anwesenden zu schießen. Dabei lernt sie durch Beobachtung die Schicksale vieler unterschiedlicher Gäste kennen und stellt fest, dass es gar nicht so schlecht ist, wenn es Leute gibt, die einen so sehen, wie man wirklich ist. Der Titel der Kurzgeschichte lautet „Ballkleidgefühle“ und die Themen Erwachsenwerden, Erwartungen, Abschied und Hoffnung stehen im Mittelpunkt.

Das klingt toll! Hast Du Deine Geschichte eigens für den Wettbewerb geschrieben? Oder gab’s die schon vorher?

An meiner Schule haben vor einiger Zeit Preisträgerinnen dieses Wettbewerbs ihre Geschichten vorgelesen. Davon war ich inspiriert und habe einige Wochen später angefangen, an dieser Geschichte zu schreiben, mit dem Ziel, sie für den Wettbewerb einzureichen.

Hat es Dich Überwindung gekostet, an dem Wettbewerb teilzunehmen?

Mich hat es schon etwas Überwindung gekostet, weil die Geschichte eher ruhig und emotional ist. Auch wenn die meisten Figuren fiktiv sind und die Erzählerin und ich uns in vielen Bereichen unterscheiden, habe ich natürlich auch eigene Erfahrungen und Gedanken einfließen lassen.

Was wird im Rahmen des Literaturworkshops passieren?

Bei den viertägigen Literaturworkshop werden alle Preisträger gemeinsam mit Autoren und Journalisten die einzelnen Texte überarbeiten und verbessern. Außerdem hat man die Möglichkeit, an einem Sprech-Training des Hessischen Rundfunks teilzunehmen, denn einige der Geschichten sollen an Schulen in der Umgebung vorgelesen werden.

Wann dürfen wir Deine Geschichte in dem Buch der OVAG lesen?

Das Buch, welches alle prämierten Geschichten enthält, wird voraussichtlich im Februar 2023 erscheinen.

Warum schreibst Du Geschichten? Und seit wann?

Ich schreibe ja sonst eher Berichte und Reportagen, etwa für die Jugendredaktion von Romrod.de. Die Geschichten habe ich bis jetzt immer nur für mich geschrieben, um neue Welten zu erschaffen und Erlebnisse zu reflektieren. Ich bin der festen Überzeugung, dass Geschichten das sind, wonach sich alle Leute sehnen, denn egal ob man ein gutes Buch liest oder einen Film schaut, den Menschen geht es darum, was die Figuren erleben. Deshalb finde ich toll, dass die OVAG dies durch den Wettbewerb unterstützt.

Hast Du dann einen Buchtipp für uns mit einer guten Geschichte? Ein Buch, das wir lesen können, bis Deine Geschichte veröffentlicht wird?

Meine momentane Empfehlung ist „Der Buchspazierer“ von Carsten Henn. Darin geht es um einen alten Mann, dem ein Buchladen gehört. Er bietet einen besonderen Service an, denn er bringt ausgewählten Kunden die Bücher abends bis vor die Haustür. Dabei lernt er nicht nur ganz unterschiedliche Lebenssituationen kennen, sondern trifft auch auf ein seltsames kleines Mädchen und zieht immer wieder Parallelen zwischen seinem Leben und den unterschiedlichsten Klassikern.

Danke für das Gespräch, Julia! Wir freuen uns auf Deine Geschichte und weitere Berichte für die Jugendredaktion!

Die Preisträger des 19. Jugend-Literaturpreises der OVAG 2022
Die Preisträger des 19. Jugend-Literaturpreises der OVAG 2022 mit den Vorständen Joachim Arnold und Oswin Veith und Laudator Uwe Wittstock Die drei Erstplatzierten, v.l.: Patrizia Krug, Emilia Bauer und Lilli Weiskopf.
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