Mini-Wildwechsel: Krötenzaun zwischen Romrod und Strebendorf schützt Kröten und Molche – Mitstreiter gesucht!
Von Leonie Althaus (Jugendredaktion Romrod.de) / Fotos: Thomas Steinke
Am Samstag dieser Woche, 25. Februar, findet wieder das alljährliche Aufbauen des Krötenzauns zwischen Romrod und Strebendorf statt. Der Krötenzaun wird jeden Frühling von der NABU-Ortsgruppe Alsfeld/Romrod/Schwalmtal für acht bis zehn Wochen in der Kurve an der Landstraße oberhalb der Teiche an der Eichmühle errichtet.
Zaun schützt Kröten und Berg- und Teichmolche auf dem Laichweg
Ganz einfach: Die Kröten wandern an die Teiche, um dort zu laichen. Leider gibt es auf dem Weg der Tiere keine Tunnel oder Unterführungen, um die Straße zu queren. An anderen Orten ist das durchaus üblich. Vor acht Jahren hat Renate Steinke-Faig auf dem Weg zur Arbeit viele totgefahrene Kröten sowie Berg- und Teichmolche auf der Straße liegen sehen. Sie beschloss, dass sich etwas ändern muss und startete mit Thomas Steinke und weiteren Tierliebhabern die „Aktion Krötenzaun“.
500 Meter langer Zaun, jede Menge Eimer und zwei Mal tägliche Leerung
Der von den Natur- und Tierfreunden errichtete Zaun ist satte 500 Meter lang – was erst einmal einfach klingt, aber doch eine komplizierte Aufgabe ist, wenn man bedenkt, dass der Zaun zehn Zentimeter tief in die Erde eingegraben werden muss – es soll nämlich keines der Tiere darunter durchschlüpfen. Am Zaun entlang werden alle 25 Meter Eimer eingegraben, die die Tiere auffangen. Jeden Morgen und Abend werden die Tiere in den Eimern dann über die Straße getragen und die Kröten und Molche für ihren weiteren Weg freigelassen. Warum zwei Mal täglich? Das liegt zum einen an den Waschbären, für die die Tiere ein leichtes und gefundenes Fressen wären, sodann an der Sonnenstrahlung, durch die die Amphibien austrocknen könnten. Vor jeder Leerung werden die Tiere in den Eimern gezählt und kategorisiert.
Helfer gesucht – keine Vorkenntnisse erforderlich
Beim Aufbau des Zauns helfen jährlich etwa 15 Personen, beim täglichen Ausleeren der Eimer rund 20 Personen im Wechsel. Gerne können noch weitere Natur- und Tierfreunde beim Zaunaufbau und Eimerleeren mithelfen – es sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich! Wer Tierleben retten möchte, meldet sich einfach bei den Organisatoren Renate Steinke-Faig und Thomas Steinke (Tel. 0176-76700460, E-Mail: thomassteinke@gmx.de).
Übrigens: Wer am Samstag spontan mitmachen möchte, kommt um 8.30 Uhr zur Kurve mit dem kleinen Parkplatz an der Straße zwischen Romrod und Strebendorf. Wetterangepasste Arbeitskleidung, Handschuhe, Spaten, Gartenschaufeln und evtl. Gummistiefel sind mitzubringen. Für Getränke und Verköstigung sorgt die NABU-Ortsgruppe.
Bitte an Autofahrer: Gerne etwas langsamer fahren
Autofahrer sollten entlang der Zaunstrecke das Tempo reduzieren – wenn es möglich ist, auf bis zu 30 km/h. So ist die Wahrscheinlichkeit für das Überleben der Kröten und Molche, die doch mal am Zaun vorbeigekommen, sehr viel höher.